Benefiz-Veranstaltung für Interhelp und die Hamelner Tafel bringt ordentlich Geld in die Kassen

Hameln. Spitzenklasse aus der Welt der Artistik – das wird auch heute Abend noch im Lalu auf dem Hefehof im mittlerweile 11. Weihnachtsvarieté präsentiert: Pantomime, Hand-, Rad- und Handstand-Akrobatik, Equilibristik, wundervoll poetische Balance-Akte mit Kerzenleuchtern und dazu eine munter kalauernde Moderation durch den Zauberer, Kabarettisten und Chansonnier Marcel Kösling aus Hamburg. Pech für alle, die sich nicht rechtzeitig um Karten bemüht haben – die Vorstellung im Lalu, die am Mittwochabend als Benefiz-Veranstaltung für Interhelp und die Hamelner Tafel organisiert war, ist ausverkauft.

Rund 5000 Euro kamen durch Spendengelder für das Häuser-Projekt von Interhelp auf Sri Lanka zustande und 1900 Euro für die Tafel. Für beide packte Dr. Jobst-Walter Dietz, der Chef des Hefehofs, noch ein nettes Sümmchen obendrauf. Erstaunlich bei diesem Weihnachts-Varieté: Fast alle Künstler auf der Bühne der Traumfabrik kommen aus Deutschland; nur das Duo Anastasiya & Istomina hat die hohe Schule der Equilibristik in Russland erlernt und präsentiert wahrhaftig atemberaubende Partnerakrobatik am Boden und in höchsten Höhen. Fabelhaft auch, wie der Berliner Danilo an zwei Stangen scheinbar mühelos die Gesetze der Schwerkraft überwindet, sich senkrecht in die Lüfte stemmt oder den Zuschauern durch waghalsige Kraftakte den Atem stocken lässt.

Mit einer halbierten Variante des Rhönrads wartete der ebenfalls aus Berlin kommende Rad-Akrobat Benedict auf – und zeigte erstaunlich wirbelnde und drehende Kunststücke, wie sie noch nie im Lalu zu sehen waren. Als ausgesprochener Komödiant erwies sich der Berliner Pantomime Stefan Linne, der sein Fach auch an der Berliner Artisten-Schule lehrt. Sein Repertoire reicht von der klassischen Pantomime bis zum temperamentvollen Finger-Figurentheater, wie man es sonst nur als Schattenspiel kennt. Großartig auch die Balance-Akte des 70-jährigen Gerd Voigt aus Leipzig, der die Bühne nicht missen will, weil es ihm auch nach 50 Jahren auf der Bühne noch immer Spaß macht, seinem Publikum Freude zu bereiten.

Von Wolfhard F. Truchseß

Dewezet 27.11.15