Rund ums Fest der Liebe: Traute Römisch und Rainer Steinkamp Renate Müller

De Paoli Hameln.

Inzwischen gehört in Hameln der Auftritt von Traute Römisch und Rainer Steinkamp fast schon zur Vorweihnachtszeit wie in vielen Familien der Tannenbaum zum Weihnachtsfest. Seit nun mehr zwölf Jahren nehmen sie in ihrer „vorweihnachtlichen Lesung“ mit „scharfem Auge und spitzer Zunge“ manch eingeschliffene, lieb gewordene, menschliche Gewohnheit zum „Fest der Liebe“ aufs Korn.

So geht es am Freitagabend im rappelvollen LaLu im Hefehof neben den Adventskalendern, besonders den selbst gebastelten mit den kleinen Säckchen, dem Ärger um die richtigen Wichtelgeschenke, natürlich auch um den „begehrten Karton auf dem Dachboden mit den „Lamettasträhnen“, der dort „das Gnadenbrot fristet“ und natürlich auch um Backrezepte und -orgien, die bei Traute Römisch im Whiskykonsum enden. „Ich hab alles!“ ruft Rainer Steinkamp gequält und doch erleichtert; er weiß zwar nicht mehr, wer den Hund, Strickpullover oder die Pfeife bekommt, aber alle Geschenke sind endlich gekauft – ein Kaufrausch und -stress, bei dem sich so mancher ertappt fühlt. Sicher auch, wenn es um die Einlösung des ein oder anderen trendigen Geschenkgutscheines geht: z. B. für den Yogakurs. Köstlich wie Rainer Steinkamp die Szenerie im Yogakurs beschreibt, als beim „Baummachen“ das Handy fortwährend klingelt oder der Neuling bei der progressiven Muskelentspannung endlich zur Ruhe kommt, „da bin ich eingepennt und habe wie ein russischer General geschnarcht.“

Doch was wäre Weihnachten ohne das Singen von Weihnachtsliedern, überall schallen sie uns entgegen und in vielen Familien gehören sie „Alle Jahre wieder…“ zur weihnachtlichen Tradition. Traute Römisch und Rainer Steinkamp versuchen hilfreiche Anleitungen bzgl. Inhalt oder Tonhöhen dieser altbekannten Melodien zu geben, die so „Deppen sicher“ scheinen, dass sie schnell in „Leierkasten-Nähe“ rutschen, besonders wenn beim weihnachtlichen Singen „jeder gegen jeden“ singt.

Und sie treffen einen Nerv im Publikum. Leise summt der ein oder andere mit, nimmt bereitwillig Glöckchen entgegen, intoniert mit diesen auf Kommando „O Tannenbaum“ und schmettert schmunzelnd nach selbiger Melodie das „Weihnachtslied für Eilige.“

Dewezet 12.12.11