„Da gab es mal ’ne kleine Zerlegung“

Rocker-Coverband Boerney und Die TriTops über ihre Auftritte, Keilereien und die gute Gabi Von Frank Neitz

Hameln.

Sie sind Geschmackssache. Der eine Hamelner kommentiert ihren Auftritt mit „Schon wieder die!“, der andere freut sich schon auf sie, wenn er die Ankündigung liest: „Endlich wieder die!“ Wie auch immer man es mit ihnen hält: Die schrägen Vögel aus Hamburg, die covern, Party machen, die Leute zum Grölen bringen, waren schon wieder da. Boerney und Die TriTops mit Frontsänger und Bandgründer Bernd, waren am Samstag im Lalu bei der Sportbox-Geburtstagsfeier. Zeit für ein paar Fragen an die harten, aber herzlichen Jungs…

Hameln, immer wieder Hameln. Boerney, Ihr seid jetzt zum siebten Mal hier. Fühlt Ihr Euch hier so wohl, oder dürft Ihr woanders gar nicht mehr auftreten? Wir spielen hier einmal im Jahr, und das war es dann! Davon leben wir das Jahr über. Nein, wir sind gern hier, auf jeden Fall. Hameln ist für uns immer der Jahresanfang, ein absolutes Highlight. Hier probieren wir die Stücke für das Jahr aus. Das knallt hier einfach. Die Leute sind geil drauf, hier ist richtig Party. Angefangen haben wir beim ersten Mal mit 250 Leuten, dann waren es 150 bis 200 mehr. Nach dem dritten Jahr war es schon ausverkauft. Letztes Jahr waren sogar noch ein paar mehr da: die Feuerwehrleute. Der Bühnennebel hatte für einen Fehlalarm gesorgt.

Habt Ihr die Jungs heute eingeladen und auf die Gästeliste gesetzt? Nee, nee. Und der Lichttechniker weiß Bescheid: Den Nebel etwas weniger, dann haben wir auch keine Feuerwehr hier. Als das im letzten Jahr losging mit der Feuerwehr und die hausinterne Sirene losging, haben wir uns alle perplex zu unserem Keyboarder umgedreht, weil wir dachten: Der spielt falsch. Das hat lange gedauert, bis wir gemerkt haben: Das ist gar nicht von ihm. Ich habe ihn immer böse angeguckt. „Spielst Du falsch?“ Und er: „Hä?“ Das war schon geil. Und plötzlich ging’s dann los mit Blaulicht. Das war ja bei „Let it be“, unserem Abschlusssong. Eigentlich hätten wir denen auch sagen können: Let it mal be! Nach dem letzten Konzert und nach der Aftershowparty soll es ja im Hotel noch richtig abgegangen sein – lang und laut, so wie sich das für eine richtige Rockband gehört.

Wollten die Euch noch mal haben? Eine richtige Rockband muss laut sein. Wir zerlegen schon mal was, haben allerdings Kitt mit dabei, damit es morgens wieder heil aussieht. Vor zwei Jahren hatten wir hier in Hameln in einer Kneipe einen Zwischenfall, da gab es mal eine kleine Zerlegung. Die wollten uns irgendwie nicht, und wir wollten auch nicht. Da gab es ein bisschen Ärger, war aber lustig. Eine richtige deutsche Keilerei mit Fäusten. Übrigens haben wir uns hinterher wieder. Die Anzeigen wurden zurückgezogen und, die Polizei hat sich gefreut, dass sie die Anzeigen aufnehmen konnte. War ’ne kleine Meinungsverschiedenheit, aber alles ist wieder schön. Wir haben hier schon alles gehabt – Aftershow-Partys, in Diskotheken –, wo wir schon gar nicht mehr wussten, wo wir sind. In sieben Jahren erlebt man immer was anderes. Drei Stunden die totale Action auf der Bühne, dazu das ständige Wechseln der Garderobe und das bei einer so kleinen Bühne und engem Backstagebereich wie hier im Lalu.

Wie bekommt Ihr das hin? Die Bühne ist für uns eigentlich zu klein. Aber wir spielen auch in der engsten Hütte. Das muss irgendwie gehen. Wir trampeln über uns rüber, das ist Rock’n’Roll, das macht Spaß. Umziehen machen wir im fliegenden Wechsel. Wir haben Backstage eine Servicekraft, die nur das macht, die gute Gabi. Das Bier ist immer frisch, wenn ich vom Song runterkomme, und das Hemd liegt so parat, dass ich nur noch reinschlüpfen brauche.

Und wonach greifst Du zuerst? Bier!

Ihr habt ja Unmengen an kultigen Kostümen. Die alten Klamotten muss man ja irgendwo auftun. Woher habt Ihr die ? Es gibt einige Klamotten, die sind von Tante Gisela und Tante Inge aus dem Kleiderschrank. Und es gibt Sachen, die kaufen wir in Shops. Die Ledersachen kaufen wir bei „Easy Rider“, also in Rockerläden. Da sind ein paar Billigsachen dabei, so faschingsmäßig aber auch sehr viele edle Sachen. Da kommt schon was zusammen an Werten.

Euer Atze Müller scheint ja den gleichen Friseur wie Atze Schröder zu haben. Hat Atze Schröder die Frisur von Atze Müller abgeguckt? Ich glaube eher umgekehrt. Die beiden haben sich schon gesehen… Atze Schröder war der Erste, wollen wir mal ehrlich sein!

"4" Fotos von der Party im Lalu/Hefehof in der Bildergalerie unter dewezet.de