Fahrzeug auf dem Hefehof erinnert aber auch an die Familie Schwickert

Hameln (gro).

Hunderte Parkplätze, eingegrenzt durch Bäume, Büsche und Bodendeckergrün, befinden sich rund um den Hefehof, wobei kaum einer der Besucher wahrnimmt, dass es dort noch ein paar Meter Eisenbahnschienen gibt. „Sie gehören zu dem ehemaligen Schienennetz auf dem Gelände, wo es mit drei großen Drehscheiben und zahlreichen Weichen bis 1976 viele Aktivitäten gab“, so Hefehof-Chef Dr. Jobst-Walter Dietz. Und der freut sich ganz besonders darüber, auf diesem Gelände auf die ehemalige Eisenbahngeschichte des Hefehofes jetzt mit einer alten, ausgestellten Rangierlok von Gerhard Schwickert aufmerksam machen zu können. „Schon als Kind bin ich mit dieser Rangierlok auf dem Dampfsägewerksgelände Grupe meines Großvaters in Coppenbrügge mitgefahren, und das war eine tolle Erfahrung“, erinnert sich Gerhard Schwickert mit Begeisterung. Die Lok wurde 1951 mit einem 105-PS-4-Zylinder-MAN-Motor gebaut und war bis zu 65 Stundenkilometer schnell. Mit der Aufgabe des Betriebes durch den Großvater wurde die Lok dann sozusagen „zur Seite“ und anschließend auf dem Gelände des Baumaschinenhandels von Schwickert in Marienau abgestellt. Kurz kam sie dann aber doch noch „zum Einsatz“. „Mit meinem Sohn Jan-Marc bin ich mit der Lok auf Spuntbohlen auf meinem Gelände langgefahren, das war für uns beide ein Riesenspaß“, so Schwickert. Und anschließend waren sich Vater und Sohn im Jahre 1998 einig, dass die Lok restauriert werden sollte, auch als Andenken an den Groß- und Urgroßvater. „Gar nicht so einfach, und das merkten wir sehr schnell, war es, die zu ersetzenden Teile für die Lok zu besorgen. Die mussten größtenteils eigens angefertigt werden“, beschreibt Schickert die Probleme. Durch Zufall besuchte Dr. Dietz seinen Freund Schwickert in Marienau und sah die Lok. Seine Bemerkung: „Mensch, die hätte ich gerne als Leihgabe für den Hefehof“, fand sofort den Zuspruch von Schwickert. So wurde die zehn Tonnen schwere Lok auf einen Tieflader verladen und nach Hameln gebracht, wo sie jetzt an die Eisenbahngeschichte des Hefehofs erinnern soll.

„So bleibt noch etwas aus der Familiengeschichte erhalten,“ freut sich Schwickert, und Dietz fügt an: „Das Ganze ist nicht nur für den Hefehof, sondern auch für die Stadt Hameln und deren Bürger eine Bereicherung und außerdem ein wesentlicher Beitrag zur industriellen Geschichte dieser Stadt.“