Ruth Hohmann begeisterte im Traumtheater
Von Andrea Gerstenberger Hameln

Was für eine kraftvolle Stimme! Was für eine Ausstrahlung! Damit begeisterte Ruth Hohmann am Freitagabend auf der Bühne des Lalu Traumtheaters im Hamelner Hefehof. Zusammen mit dem Jazz Collegium Berlin war die „Ella Fitzgerald des Ostens“ aus der Hauptstadt angereist und bescherte im Rahmen des monatlichen „Jazz Clubs“ einen Abend, der noch lange in der heimischen Jazz-Szene für Gesprächsstoff sorgen dürfte. Grande Dame des Jazzgesangs Doch bevor die Grande Dame des Jazzgesangs auftrat, heizten Bandleader Stafan Lasch am Kontrabass und seine Mitstreiter dem Publikum schon mal so richtig ein. Mit zum Teil wirklich großartigen Solos stellten sich die einzelnen Musiker vor. Wie zum Beispiel immer wieder Patrick Braun am Saxophon und an der Klarinette. Der studierte Berufsmusiker zeichnete auch für zahlreiche Arrangements des Abends verantwortlich. Ebenfalls ein Meister seines Instruments, Kammervirtuose Hartmut Behrsing, der an der Komischen Oper Berlin Posaune und Trompete spielte und sich schnell auch die Herzen des Hamelner Publikums eroberte. Überhaupt bestimmte die außergewöhnliche Qualität den Reiz der Band, in der noch Hans Georg Hentschel (Trompete), Andreas Hentschel (Drums), Ernstgeorg Hering (Trompete) und Dr. Volker Kaufmann (Piano) spielten. Star des Abends war aber unumstritten Ruth Hohmann. War das Publikum zuvor schon bester Stimmung, nach den ersten Gesangstönen von „All of me“ kannte die Begeisterung keine Grenzen. Da stand eine zierliche ältere Dame im Kreise der Herren, vom Aussehen her ganz die nette Oma von nebenan, und diese überragende Stimme, die man hörte, war so gar nicht damit in Einklang zu bringen. Ihre eigenwillige, wirklich großartige, Interpretation von Mackie Messer aus der „Dreigroschenoper“ oder aber ihre eigene deutsche Textversion zu „Sweet Georgia Brown“, waren die Highlights des Abends. Aber auch Nummern wie „Nun will der Lenz uns grüßen“ oder die „Route 66“ werden nach lange in Erinnerung bleiben. Wieder einmal ein ganz besonderer Leckerbissen, den Dr. Jobst-Walter Dietz mit Hilfe guter Kontakte der heimischen Jazz-Szene bot.
© Dewezet 30. März 2008