Dewezet 07. September 2008 Hameln (gro).
Mit einem drei Tage dauernden Event feierten hunderte Oldtimer-Fans und der Motor Veteranen Club Hameln das Doppeljubiläum „25 Jahre MVCH“ und „100 Jahre Hamelner Automobilgeschichte“. Aus ganz Deutschland, sogar aus Schweden, waren Freunde des MVCH und der Autogeschichte Hamelns angereist – über 200 mit ihren chromblitzenden Karossen.

Ehrung für ein Gründungsmitglied
Hameln sei eine Autostadt mit bedeutender Industriegeschichte, stellte Oberbürgermeisterin Susanne Lippmann in ihren Grußworten fest. Sie dankte in der Eröffnungsveranstaltung im Hefehof dem MVCH, der die ehemalige wichtige wirtschaftliche Säule der Autoindustrie der Stadt der Öffentlichkeit wieder in das Bewusstsein gerufen habe. „Ohne den MVCH würde es das Museum nicht geben. Mit großem Enthusiasmus hat der kleine Verein das geschafft und Beachtliches geleistet. Sie haben sich, insbesondere der Vorsitzende Reinhard Burkart, in ganz besonderer Weise um die Automobilgeschichte der Stadt Hameln verdient gemacht.“ Reinhard Burkart erinnerte in seinem Festvortrag an den Werdegang des Autobaus in Hameln. Dabei hob er hervor, dass die Fahrzeuge, wie „Colibri“, „Selve“ und „Sperber“, sich Anfang des 20. Jahrhunderts insbesondere durch Zuverlässigkeit auszeichneten. Wichtige und umwälzende Erfindungen der Autoentwicklung reichten bis in die heutige Autoproduktion. So seien in Hameln nachweisbar zum ersten Mal Aluminiumfelgen entwickelt worden, der Aluminiumkolben in Automotoren eingebaut und ein Benzin-Einspritzmotor entwickelt und mit Erfolg getestet worden. Zudem habe Freiherr von Stietencron den ersten Frontantriebler gebaut. „Diese Entwicklungen waren „Geschosse“ in der damaligen Autoentwicklung und darauf kann unsere Region stolz sein“, sagte Burkart und: „Insofern nimmt die Hamelner Autogeschichte nach diesen Erkenntnissen einen ganz anderen und wichtigeren Stellenwert in der gesamten Automobilgeschichte ein.“ Stellvertretend für viele Mitglieder des MVCH ehrte Burkart dann unter großem Applaus der Anwesenden das Gründungsmitglied Dr. Reinhart Klessert. Höhepunkte des Wochenendes für den MVCH und die Feier anlässlich der 100-ährigen Automobilgeschichte Hamelns waren die Präsentation von 50 Oldtimern vor dem Hochzeitshaus und über 200 Raritäten auf dem Hefehof. Besonders beachtet und bestaunt wurden dabei von den hunderten Oldtimerfans der 1899 gebaute „de Dion Bouton“, sowie das Elektroauto „Baker“, Baujahr 1904. „Diese Fahrzeuge, wie auch der in Hameln gebaute Selve und Sperber, werden so schnell nicht wieder zu sehen sein,“ sagte Organisator Reinhart Burkart.