Von Karin Rohr

Hameln. Wenn die Coffee House Jazzband einheizt, sind volle Säle garantiert. Kaum ein Bein an den Boden bekamen die Fans am Donnerstagabend im HefeHof-„Lalu“, als Alfred Finke und seine Mannen mit Dixieland, Swing und Oldtime Jazz ein mitreißendes Konzert „zwischen den Jahren“ bescherten und dabei keineswegs nur auf bewährte Standards zurückgriffen, sondern auch erfrischend Neues boten. So kamen selbst Chanson-Liebhaber und Freunde coolerer Jazzmelodien auf ihre Kosten.

„Wir haben lange überlegt, ob wir angesichts der Flutkatastrophe in Asien das Konzert nicht absagen sollten“, sagte Bandleader Finke, bevor es losging. Damit wäre aber letztlich keinem gedient. Stattdessen spendete die Coffee House Jazzband 350 Euro ihrer Gage für die Opfer, HefeHof-Hausherr Dr. Jobst-Walter Dietz sattelte den gleichen Betrag drauf und nach dem Konzert wurden noch weitere 420 Euro gesammelt: 1120 Euro gehen nach Asien. Da klang das Stück „The World is Waiting for the Sunrise“ aus dem Jahr 1919 auch ein bisschen nach Hoffnung.

Klar, dass mit Titeln wie „At the Jazzband Ball“ auch an die Zeit der guten, alten Jazzband-Bälle erinnert wurde, wo die Bands virtuos gegeneinander spielten, oder so eingängige Stücke wie „Careless Love“, „Sheik of Araby“, „Alexander''s Ragtime Band“ und „I Found a New Baby“ das Publikum mitrissen, das immer wieder begeisterten Zwischenapplaus spendete. Ob Chris Barber, Louis Armstrong, Django Reinhardt oder WC Handy, Father of the Blues, – die Coffee House Jazzband war in Hochform, harmonierte perfekt im Zusammenspiel, ließ den einzelnen Musikern aber auch genügend Freiraum für solistische Höhenflüge, stürmisch gefeierte Highlights des Abends. Sehr schön: „Fly Me to The Moon“ und der „Royal Garden Blues“ mit Saxophon-Verstärkung aus dem Emmerthaler Blasorchester. All that Jazz... von den Coffee House Musikern brillant über die Bühne gebracht!

© Dewezet, 03.01.2005