Die gemeinsam verbrachte Kindheit und Jugend verbindet, bei diesen ehemaligen Kindern geht es aber noch einen Schritt weiter: Sie haben oft zusammen in einem Luftschutzkeller sitzen müssen, der sich für alle im Gebäude in der Pfälzerstraße 19 befand. Sämtliche Häuser waren miteinander verbunden und durch abgestützte Gänge konnte der rettende Keller erreicht werden. Zur Begrüßung stand eine Frage oft im Vordergrund: "Wer bist du?" Viele "Ehemalige" waren Kinder, oft noch Säuglinge, wenige im jugendlichen Alter und so ergab sich häufig erst bei Nennung des Namens ein erkennender herzlicher Moment.

Der Initiative von Helga Schmidt, ehemalige Betreiberin eines kleines Geschäftes in der Pfälzerstraße 1, ist es zu verdanken, dass dieses Treffen überhaupt stattfinden konnte. Sie hat in akribischer Arbeit die Adressen gesammelt, die Einladungen geschrieben und die Feierlichkeiten gemeinsam mit Günter Hoppert geplant. Als Ehrengast war Dr. Jobst Dietz geladen, sein Großvater Julius Dietz war seinerzeit Besitzer der Häuser. Rege Gespräche erfüllten die zwei Gasträume im Lokal, Fotoalben machten die Runde und wieder gefundene frühere erste Flirts sorgten für eine fröhliche Atmosphäre.

Nicht alle konnten anwesend sein - einige waren in den Kriegsjahren ums Leben gekommen - einige sind bereits verstorben - und andere sind ins ferne Ausland verzogen. So wurden zum Beispiel Grüße aus Kanada, Florida und England verlesen. Auch innerhalb Deutschlands reisten "Ehemalige" von weit her an, so aus Berlin, Massenhausen bei München oder Schwaikheim bei Stuttgart. Über eines waren sich wohl alle einig: Ein gelungenes Wiedersehen war es auf jeden Fall und ein höchst ungewöhnliches dazu!