Furios gleich der Einstieg mit Horace Silvers „The Preacher“. Besonders gelungen dann alle Sonny-Rollins-Titel, in denen Carin Hammerbacher ihren schier unerschöpflichen Ideenreichtum und ihre absolut perfekte Beherrschung der Instrumente (Tenor-und Sopransaxophon) vorführen konnte. Der Schlagzeuger Thomas Arp, zu Beginn vielleicht etwas zu laut und damit den Klavierpart manchmal verdeckend, zeigte besonders in den reizvollen Dialogen mit dem Bassisten Manfred Jestel Präzision und Einfühlungsvermögen und gab im übrigen dem Quartett den nötigen rhythmischen Halt. Sein Solo in Eddie Harris’ Stück, im 6/8-Takt und als Jazz-Rock-Version gespielt, zeigte ihn auch als hervorragenden Solisten.

Pianist Klaus Berger – übrigens als einziges Gründungsmitglied noch heute dabei – trat einerseits hinter die im Zentrum der Band stehende Saxophonistin zurück, indem er sich oft auf Blockakkorde beschränkte. Doch in seinen Soli nutzte er die Gelegenheit zu pianistischen Höhenflügen. Sehr schön etwa seine Einleitung und seine Soli in George Gershwins „Summertime“.

Ein besonderes Kennzeichen dieser Combo ist es, dass jedes Mitglied bei fast jedem Titel Gelegenheit zu mehr oder weniger ausführlichen Solopartien erhält, die dann entweder gar nicht oder nur sehr zurückhaltend von den drei übrigen Musikern begleitet, kommentiert oder untermalt werden. Und diese Möglichkeit nutzte – neben der wirklich überragend aufspielenden Carin Hammerbacher – besonders der Bassist Manfred Jestel, indem er seine Walking-Bass-Rolle immer wieder verließ und zu virtuosen und ideenreichen Alleingängen fand.

Die Zuhörer verlangten am Schluss mit stürmischem Beifall begeistert nach Zugaben, und mit „Blue Monk“ und „Someday My Prince Will Come“ verabschiedeten sich die überaus sympathischen Botschafter des Jazz – nicht ohne dem Hausherrn des Hefehofes ein großes Lob für das ganz außergewöhnlich schöne Ambiente gespendet zu haben.

Die Hamelner können also stolz auf ihr „Lalu“ sein. Sie sollten es denn auch fleißig nutzen. Die nächste Jazzclub-Veranstaltung steigt am Sonntag, 28. Dezember, mit der „Coffee House Jazz Band“.