Jazz, Blues und Soul: Torun Eriksen und Lija spielten und glänzten beim Jazztival im Lalu

Von Karin Heininger. Dewezet 22.10.2007

Hameln. Sie zaubert eine ganz eigene, intensive Atmosphäre von Soul und Rhythm’n’Blues in die ,,Lalu“- Traumfabrik, die norwegische Sängerin und Songschreiberin Torun Eriksen, die mit ihrer Band am Freitagabend in der Rattenfängerstadt gastierte. Anlass war die nun schon fünfte Ausgabe des „Jazztivals“ im Hefehof. Auch dieses Mal war der Ansturm auf das Konzert groß. Nicht nur wegen der Eriksen-Band und ihrer Protagonistin, sondern auch wegen der Vorband. Denn in der Studenten-Formation Lija aus der deutschen Hauptstadt sitzt mit Raphi (Raphael) Becker-Foss ein gebürtiger Hamelner am Schlagzeug, dem die Spielfreude nur so aus allen Poren lacht. Mit Elementen des Jazz und der elektronischen Musik, zum Teil sehr lautstark und mit viel Power, zum Teil aber auch mit leisen, sanften Tönen, gibt die Berliner Band (außer Drummer Becker-Foss sind dies die Brüder Bernhard und Peter Meyer, Gitarre) eine beachtliche Probe ihres Könnens und bekommt dafür viel Applaus. ,,Nice to see you“, begrüßt Torun Eriksen freundlich ihr Publikum und macht ihre eigene Ansage mit einer Prise Humor. Und die große Blonde aus dem hohen Norden, Ende 20, hat nicht nur ihren eigenen Musikstil und eine unverwechselbare Stimme, sondern auch ihre eigene Körpersprache. Mit vorgebeugtem Oberkörper und geschlossenen Augen singt sie, mit einer Hand den Rhythmus gebend, ihre Songs, die alle eine Geschichte erzählen, vertieft sie sich uneingeschränkt in ihre Musik. Schon im Alter von sechs Jahren begann Torun Eriksen zu singen, ging in den Gospelchor ihrer kleinen Heimatstadt Lunde. Später besuchte sie ein Musik-Gymnasium, orientierte sich an Stevie Wonder und Aretha Franklin. Mit ihrer Soul-Stimme singt sie Titel aus ihrem neuen Album ,,Prayers & Observations“, begleitet von ihrer Band mit Keyboarder David Wallumrod, Bassist Kjetil Dalland, Schlagzeuger Torstein Lofthus und vor allem der Flötistin und Saxophonistin Froydis Groruc, die den samtigen Gesang mit ganz eigenen, dennoch zurückhaltenden Tönen zu schmücken weiß. ,,Passangers on the train“, ,,Under the rainbow“ und viele andere Titel begeistern die Zuhörer im Lalu immer wieder und finden den ungeteilten Beifall der Fans.