Jazz-Fans feierten mit der Coffee House Band / Jam-Session aller Musiker wurde zum Höhepunkt
(Dewezet, 01.11.2004)
Von Karin Rohr Hameln.

Was für eine Geburtstags-Party! Gut 350 Fans feierten am Samstagabend im HefeHof-„Lalu“ mit der Coffee House Jazzband ein Vierteljahrhundert Hamelner Jazzgeschichte. Vor 25 Jahren trat die Band zum ersten Mal auf. Zwar wechselten seither des öfteren die Musiker, einer aber war von Beginn an dabei und bläst auch heute noch bei den Coffee House Jazzern die Posaune: Alfred Finke. HefeHof-Chef Dr. Jobst-Walter Dietz bedankte sich für Finkes unermüdliches Engagement mit der ersten Flasche HefeHof-Sekt, die Band mit einer goldenen Schärpe und ungeheurer Spielfreude; denn gleich danach ging's in die Vollen – mit Old Time-Jazz, Dixieland und Swing. Gute-Laune-Mucke, die das Publikum mitriss. Rhythmus, der die Füße wippen ließ. Wie aus einem Guss: das harmonische Zusammenspiel der Musiker, die immer wieder in temperamentvollen Soli zeigten, was sie drauf haben.


Geburtstagsparty für die Coffee House Jazzband – im „Lalu“ wurde Samtagabend fünf Stunden lang gejazzt. Foto: nls           Und dann die Überraschung: Klaus Kaufmann, seit 18 Jahren Coffee House Bassist, verlässt die Band aus beruflichen Gründen, ein neuer Bassist steigt: Udo Apportin. Ein Coffee House Oldie kehrt zurück.
Überhaupt die Oldies. Drei „Generationen“ Ex-Coffee House Jazzer waren zur Geburtstagsfeier angereist und bewiesen auf der Bühne eindrucksvoll, dass sie nichts verlernt haben. „Die Musiker sind zwar alle älter, aber auch viel wertvoller geworden“, meinte Jazz-Experte Jürgen Schoormann, der souverän durch den Abend führte und immer wieder mit kleinen Anmerkungen zu den Stücken unterhielt.

Klar, dass zu einer Party auch gute Freunde gehören, und so hatten sich die Hamelner mit den Pyrmonter Castle Jazz Men und der Muddy Town Jazzband aus Bad Nenndorf Verstärkung aus der Region auf die Bühne geholt. Da gab''s Dixieland, Old Time Jazz und Evergreens in allen Facetten. „I found a new Baby“, „Royal Garden Blues“, „Careless Love“, „Tiger Rag“, „High Society“, „Ja-da“ – die Jazz-Mischung des Abends kam an. Der Funke sprang über. Immer wieder gab''s Szenenapplaus. Große Klasse: „Corinne, Corinna“ von der Ur-Besetzung der Coffee House Jazzer mit Banjo-Man Jochen Kind, der sich auch stimmlich als echter Knaller entpuppte.

Höhepunkt des Abends: die Jam-Session mit allen Musikern, die für ein frurioses Finale sorgten. „Avalon“ und „Sunny Side of the Street“ – da hielt es niemanden mehr im Saal: Begeisterungspfiffe, frenetischer Applaus, immer wieder wurden Zugaben gefordert. Bis nach Mitternacht zog sich die Mega-Jazzparty hin. Nur gut, dass Jobst-Walter Dietz auch die Mall für diesen Abend bestuhlt hatte, an den Stehtischen im „Lalu“ hätten die vielen Fans kaum Platz gefunden. Für das Publikum in der Mall wurde das Bühnengeschehen auf einer Leinwand übertragen. So waren auch die, die draußen saßen, hautnah dabei.