„Wir haben den Mietvertrag für die rund 2500 Quadratmeter umfassenden Räume zum 30. Juni gekündigt“, sagt JWH-Leiter Klaus-Dieter Jösten, der mit der diakonischen Einrichtung des Kirchenkreises Hameln-Pyrmont an die Ruthenstraße umzieht. Für Burkart, der im Hefehof bereits den „Sperber“ als Dauerleihgabe ausstellt, die Chance. Denn: Pläne der Oldtimer-Freunde, die Raritäten in den Pavillons am Bürgergarten unterzubringen, hatten sich (wie berichtet) zerschlagen. Burkart hat bereits einen Brief an die Mitglieder des Fördervereins geschrieben, in dem es heißt: „Auf Initiative von (Hefehof-Vorstand) Dr. Jobst-Walter Dietz laufen Bestrebungen, ein Automuseum – in erweiterter Form – auf dem Hefehof zu errichten.“ Einweihung könnte schon im Frühjahr 2004 sein. Burkart schwebt vor, eine jährlich rotierende Schau von bis zu vier Hamelner Oldies zu zeigen. Neben dem Sperber einen dann restaurierten „Kolibri“, das weltweit letzte Exemplar eines „Kolibri-Sport“ sowie einen Zwei-Liter-Selve. Außerdem will der Oldtimer-Chef in der Schau aber auch die damalige Fabrikfertigung und Arbeitswelt dokumentieren. Dietz bestätigt die Museums-Pläne gegenüber der Dewezet: „In diesem Zusammenhang schwebt uns auch eine ,offene Werkstatt’ vor, in der jährlich bis zu zwei Oldtimer restauriert werden können.“ An historisch stimmiger Stätte. Denn auf dem Hamelner Hefehof wurde zwischen 1910 und der Mitte der 20er-Jahre das komplette Karosserie-Programm der „Norddeutschen Automobilwerke“ (NAW) und der Firma Selve gefertigt. Kommt hinzu: Zwischen 1928 und 1932 produzierte Karl Slevogt, ehemals Technik-Direktor bei Selve, dort dreirädrige Kleinwagen. Dietz: „Zur Abrundung des Automuseums und ergänzend zu dem, was wir bereits rund um die Dampfmaschine zeigen, wollen wir Hamelner Industrie-Geschichte präsentieren.“ Denn viele heimische Firmen – darunter OKA-Teppichwerke, Töpferei Delius und Chemische Fabrik Septelen – hätten ihre Entwicklung vom Hefehof aus genommen. Die angedachte Fläche fürs Auto- und Industriemuseum zusammen: 500 Quadratmeter. Dietz abschließend: „Wir wollen mit der Stadt die Möglichkeit überregionaler Förderung prüfen.“